Sonntag, 18. September 2016

Rezension zu Maybe Someday


Titel : Maybe someday


Autor : Colleen Hoover


Seiten : 432


Erscheinungstermin : 18. März 2016


Verlag : dtv


Preis : 12,95 € (D) 13,40 € (A)
             9,99 € (E-Book)









Das Letzte, was Sydney will, als sie bei dem attraktiven Gitarristen Ridge einzieht, ist, sich in ihn zu verlieben. Zu frisch ist die Wunde, die ihr Ex hinterlassen hat. Und auch Ridge hat gute Gründe, seine neue Mitbewohnerin nicht zu nah an sich ranzulassen, denn er hat seit Jahren eine feste Freundin: Maggie – hübsch, sympathisch, klug, witzig. Und dann passiert es doch. Als Sydney beginnt, Ridge beim Songschreiben zu helfen, kommen sie sich näher als erwartet. Auch wenn beide die Stopptaste drücken, bevor wirklich etwas passiert, können sie nichts gegen die immer intensivere Anziehung ausrichten, die sie zu unterdrücken versuchen – vergeblich.







Eigentlich finde ich es ganz okay. Es ist schön gestaltet und sieht im Regal recht hübsch aus. Viel aussagen tut es über die Geschichte aber nicht. Da finde ich das englische Cover viel besser gewählt. Darauf sind eine Frau und ein Mann zu sehen die sich zusammen über ein Stück Papier beugen. Ich finde das passt viel besser zur Handlung. Aber alles in allem finde ich beide Cover toll.









Maybe not (Zusatzband)

Inhalt : Ein Mädchen als Mitbewohnerin in der WG? Nichts lieber als das, denkt Warren. Vor allem, wenn besagte Mitbewohnerin so überaus attraktiv und sexy ist wie Bridgette. 
Doch Warren gegenüber verhält sich Bridgette kaltschnäuzig und abweisend. Offensichtlich hasst sie ihn aufs Blut … oder doch nicht? Was, wenn die Leidenschaft, mit der sie ihn verabscheut, eine ganz andere Leidenschaft verbirgt? Genau die plant Warren aus ihr herauszukitzeln. Ein gefährliches Spiel beginnt, bei dem Warren Gefahr läuft, sein Herz zu verlieren …









Inhalt :


Gleich zu Anfang des Buches überschlagen sich die Ereignisse und mir fiel es wirklich nicht schwer in die Geschichte hinein zu finden. Sydney, die Protagonistin, zieht bei ihrem Nachbarn Ridge ein, nachdem dieser ihr geholfen hat zu erkennen, was direkt hinter ihrem Rücken vor sich ging. Von Anfang herrscht zwischen den beiden eine gewisse Anziehung und so kommen sie sich immer näher. Doch das darf nicht sein, denn Ridge hat eigentlich eine Freundin. Immer wieder funkt es zwischen ihnen auch wenn sie beide fest entschlossen sind gegen ihre Gefühle anzukämpfen. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Sydney und Ridge erzählt. Es gibt einige Geheimnisse der beiden aufzudecken von denen der Leser erst einmal nichts ahnt und die Kapitel sind kurz und knackig und machen Lust weiter zu lesen.
Dennoch muss ich leider sagen, dass die ganze Geschichte für mich etwas zu kitschig gestaltet war. Ab der Hälfte des Buches ist in gefühlt jedem zweiten Satz darüber zu lesen wie die beiden einander anhimmeln und voneinander schwärmen, was mir einfach zu viel wurde. Auch fand ich, dass einige Szenen unnötig in die Länge gezogen wurden und im gesamten Buch, trotz des nicht so geringen Umfangs, relativ wenig passiert. Es gab einfach nicht so viele überraschende Wendungen und alles verändernde Momente, wie ich es sonst von Colleen Hoover Büchern kenne. Das fand ich echt schade, da ich echt mehr erwartet hatte. Ich habe die ganze Zeit gewartet, dass doch noch etwas passiert, was der ganzen Geschichte noch etwas Schwung gibt, aber leider kam da nichts mehr. Gegen Ende hin wurde es mir schon etwas zu viel ständig über die Gefühle der Protagonisten zu lesen ohne dass noch wirklich etwas passierte und ich wollte einfach nur mehr fertig werden.

Die Idee mit den Songtexten fand ich hingegen wieder super und absolut süß und es machte das Buch was diesen Aspekt anging auch wieder zu etwas Besonderem. Sie sagten so viel darüber aus, was die Protagonisten füreinander empfanden ohne dass sie es sich sagen mussten. Mir gefällt es, dass die Autorin sich immer etwas einfallen lässt, das der Geschichte noch einmal einen besonderen Touch verleiht und sie von anderen abhebt. Auch an humorvollen Szenen hat es nicht gefehlt und ich musste oft schmunzeln, während ich das Buch las. Colleen Hoover versteht es gut humorvolle Dialoge zu schreiben wodurch jene die Charaktere einem einfach ans Herz wachsen. Die Geschichte war auf jeden Fall gut durchdacht und oft auch sehr interessant, auch wenn keine der Wendungen sehr überraschend kam.
Die Handlung in Maybe Someday ist eigentlich davon geprägt, dass nichts passiert, weil nichts passieren darf, man aber die ganze Zeit hoft, dass etwas passiert, weil Ridge und Sydney einfach so toll zusammenpassen und man merkt wie sie an der Situation leiden.
Trotzdem sind ihnen die Hände gebunden, da Ridge schließlich schon vergeben ist.

"Kopfschüttelnd stelle ich fest, dass ich mit meiner ersten Vermutung doch richtig lag. Er will mich anbaggern. Na klar. Schließlich ist er Musiker."

Charaktere

Sydney ist eine echt tolle und vor allem sehr starke Protagonistin. Sie muss mit vielen Dingen klar kommen. Trotz allem ist so total liebenswürdig und mitfühlend und denkt nicht nur an sich sondern auch an andere. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und fand sie während der gesamten Geschichte echt sympatisch.
Das Schöne an Sydney ist, dass sie ein absolut normaler Mensch ist. Sie hat eine normale Familie, ein normales Leben, Probleme, die jeder von uns auch kennt. Finanzen, Freundschaft, Liebe. Sie ist einfach das Mädchen von Nebenan, das von den wichtigsten Menschen in ihrem Leben verletzt und hintergangen wird und versucht damit fertig zu werden. Vor allem gefällt mir die Darstellung ihrer inneren Zerrissenheit in Kombination mit ihrer eigenen Selbstbeherrschung und der Vernunft, mit der sie Ridge stets begegnet, und die ihm eigentlich den Wind aus den Segeln nehmen sollte, stattdessen jedoch das Gegenteil bewirkt. Sydney ist kein verrücktes Huhn, dass sich einfach so von ihren Gefühlen hinreißen lässt, auch wenn sie es gerne wollte - sie erkennt, was für sich und für Ridge auf dem Spiel steht. 
Ridge finde ich echt mega interessant. Nach der Enthüllung seines Geheimnisses fasziniert er mich jedes Mal aufs Neue. Anders, als viele andere Protagonisten in diesem Genre, ist Ridge kein Macho, er hat kein übertriebenes Selbstbewusstsein, keine Kontrollsucht, nichts, das ihn zu einer dieser stereotypen Figuren macht, die man sonst so oft in Liebesromanen findet. Viel mehr ist er ein Typ, an den man liebend gern sein Herz verliert: Er ist zurückhaltend, liebevoll, ordentlich, humorvoll, sanft, zurückgezogen und auch etwas schüchtern, was ihn in Summe wirklich charmant macht. Ich habe ihn von Anfang an in mein Herz geschlossen. 
Seine und Sydneys Beziehung zueinander war einfach nur süß, wenn auch sehr kompliziert. Sie hatten beide Probleme damit gegen ihre Gefühle anzukämpfen und manchmal habe ich mir einfach nur noch gewünscht, dass sie sie endlich zulassen, auch wenn ich wusste was das für sie bedeuten würde.
Warren, Ridges Mitbewohner und bester Freund , fand ich total cool und witzig. Er war manchmal schwer zu durchschauen und hat mich immer wieder überrascht. Ich mochte es wie er immer für seine Freunde da war.
Maggie tat mir die ganze Zeit total leid. Sie war so nett und sie und Ridge passten auch echt gut zueinander, aber sie hatte halt keine Ahnung von Ridges Gefühlen für Sydney.
Einerseits wünschte ich mir für sie, dass Ridge nur sie lieben würde und für sie da wäre, da sie echt einen tollen Charakter hatte. Andererseits aber wünschte ich mir genau das gleiche für Sydney und verstand somit Ridges Zwiespalt gut, denn ich hätte an seiner Stelle auch nicht gewusst wie ich mich entscheiden soll.
Colleen Hoover hat wieder einmal wunderbare und echt vielschichtige Charaktere zum Leben erwachen lassen, die ich allesamt einfach lieben musste. Auch wenn die Geschichte ansonsten etwas kitschig war, die Charaktere waren auf keinen Fall stereotypisch.

"Er lacht, und das irritiert mich. Vor allem weil sein Lächeln so... lächelig ist. Gibt es das Wort überhaupt? Ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben soll. Es ist, als würde sein ganzes Gesicht mit seinem Mund mitlächeln."

Gesamt

Leider muss ich trotz allem sagen, dass mich das Buch nicht so richtig mitreißen konnte. Vielleicht hatte ich nach dem wundervollen „Love & Confess“, das mich wirklich vollends überzeugt und umgehauen hat, zu hohe Erwartungen... An sich fand ich die Charaktere und die Idee hinter der Handlung  toll, aber es gab mir irgendwie zu wenige überraschend Wendungen, die ich von Colleen Hoover so gewöhnt bin. Insgesamt passierte mir einfach zu wenig. Es gab keinen dieser Momente in denen mir ein Buch einfach das Herz aus der Brust reißt und mich mit allen möglichen Gefühlen zurücklässt.
Wie immer ist das Buch jedoch wunderbar geschrieben. Colleen Hoover schreibt einfach, benutzt oft kurze Sätze und gerne Wiederholungen. Ihre Bücher lesen sich flüssig und schnell und die Seiten fliegen nur so dahin. Ich kam gut voran, auch wenn es sich manchmal etwas zog, da eben die Spannung und das Aufregende irgendwie fehlten.


Das Ende und die Auflösung des Konfliktes waren vorauszusehen, aber natürlich war es das Ende, das man sich als Leser wünschte, deshalb fand ich es total okay. Trotzdem hat auch dieses nicht ganz so viel in mir augelöst, wie bei den anderen Büchern, die ich von der Autorin schon gelesen habe.
Obwohl mir „Maybe Someday“ weniger gefallen hat als z. B. „Love & Confess“ ist es ein lesenswertes Buch, wenn man eine nette, sehnsuchtsvolle Liebesgeschichte für zwischendurch sucht und nichts gegen eine gehörige Portion Kitsch einzuwenden hat. Von Colleen Hoover bin ich jedoch Besseres gewohnt. Das Buch war okay, konnte mich aber nicht vollends überzeugen. Ich habe mit Ridge und Sydney mitgefiebert und ihre Liebesgeschichte hat mir trotz allem richtig gut gefallen. Aufgrund der nicht ganz so überzeugenden Handlung, dem vorauszusehenden Ende und dem hohen Schmachtanteil vergebe ich diesmal nur 4 Sterne. Dennoch freue ich mich sehr auf ihr nächstes Buch.

Kurz zusammengefasst :

Positiv
viele Gefühle
interessante Idee
Songtexte
Tolle Charaktere
flüssiger Schreibstil

Negativ
wenige Wendungen
vorhersehbar
etwas kitschig




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