Samstag, 17. September 2016

Rezension zu Maddie 1


Titel : Die Rebellion der Maddie Freeman


Autor: Katie Kacvinsky


Seiten : 369


Erscheinungstermin : 22.Juli 2011


Verlag : Bastei


Preis : 15,99 € (gebunden) 8,99 € (Taschenbuch)
             7,49 € (E-Book)











Eine Stadt in den USA, wenige Jahre in der Zukunft: Maddie, 17, lebt wie alle um sie herum ein digitales Leben. Schule und Verabredungen - das alles findet im Netz statt. Doch dann verliebt sie sich in Justin - für den nur das wahre Leben offline zählt.

Gemeinsam mit seinen Freunden kämpft Justin gegen die Welt der sozialen Netzwerke, in der alles künstlich ist. Dieser Kampf richtet sich gegen die ganz oben - und damit auch gegen Maddies Vater, der das System der Digital School gesetzlich verankert hat. Maddie wird für die Bewegung zu einer Schlüsselfigur. Und sie muss sich entscheiden: Auf welcher Seite will sie stehen?








Das Cover des Buches finde ich nicht schlecht. Als ich dann mit der Geschichte gestartet habe, wollte ich dem Coverbild eine Chance geben und mich vom Inhalt bestätigen lassen, dass dieses knallige, pinke Bild gerechtfertigt und durchaus auch passend ist. Leider konnte ich diese Bestätigung nirgends entdecken. Stattdessen führte mich der Inhalt immer mehr dazu, dass ich auf einmal auch den Titel des Buches anfing in Frage zu stellen. Abschließend kann ich sagen, dass weder Titel noch Cover zum Buch passen. Ich verstehe die pinke Haarfarbe des Mädchens nicht, denn Maddie hat blonde Haare im Buch und gibt selbst zu, dass sie nicht aussehen möchte wie eine "Discokugel". Der Titel ist auch eher unpassend, denn Maddie ist, wie schon beschrieben, nicht der Motor der Rebellion, sondern mehr nur eine Schlüsselfigur. Der eigentliche Held in diesem Band ist in meinen Augen eher Justin.









Maddie - Der Widerstand geht weiter (Band 2)

Inhalt : Auch nachdem Maddie bei ihrem Bruder in L.A. eingezogen ist, setzt sie ihren Kampf fort. Gemeinsam mit Justin hilft sie Jugendlichen, die der Digital School den Rücken kehren wollen. Doch dann wird Maddie geschnappt und von der Polizei in eine Jugendstrafanstalt gesteckt. Hier werden alle inhaftiert, die sich gegen das System stellen. 

Isolationshaft und Gehirnwäsche sind im Gefängnis an der Tagesordnung und der Wille der meisten Insassen wird innerhalb kürzester Zeit gebrochen. Maddie ist lange standhaft! Doch die Haftbedingungen zermürben auch sie und schließlich ist sie kurz davor, aufzugeben. Wie soll sie alleine im Gefängnis gegen die übermächtig erscheinenden Gegner bestehen? 

Erst als der junge Aufseher Gabe ihr zu verstehen gibt, dass er auf ihrer Seite steht, schöpft Maddie neue Hoffnung. Aber um das System zu besiegen, muss sie sehr weit gehen ...



Titel Nachdem Maddie das Detention Center überstanden hat, kehrt sie zurück nach Hause. Von hier aus möchte sie den finalen Kampf gegen die Digital School ausfechten. Während Justin viel durchs Land reist, schließt sich Jax neu der Gruppe an. Nicht nur sein Wissen ist für den Widerstand wertvoll; in brenzligen Situationen ist es mehrmals er, der Maddie hilft, nicht wieder in Gefangenschaft zu geraten. 

Eine Abstimmung über das System der Digital School steht an und die Gegner moblisieren alle Kräfte, um zu gewinnen. Doch können sie sich gegen die Übermacht der Befürworter durchsetzen? 








Inhalt

Die Handlung spielt in der Zukunft im Jahr 2060. Die Protagonistin Maddie Freeman führt ein völlig normales Leben. Alles in ihrem Alltag läuft über moderne Technik und das Haus zu verlassen ist eine Sache, die nur mehr sehr selten notwenig ist. Denn schließlich hat man alles um sich, was man zum Leben braucht. Wie alle anderen Jugendlichen auch wird sie zu Hause über das System der Digital School unterichtet. Doch einen Unterschied gibt es zwischen Maddie und den anderen Mädchen und Jungen in ihrem Alter: Sie ist die Tochter des Erfinders, des "Digital School Systems", kurz DS und steht damit öfter im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit als ihr eigentlich lieb ist. Wie praktisch, dass man im Internet der Mensch sein kann der man gerne sein würde, ohne dass die Menschen mit denen man zu tun hat herausfinden, wer wirklich hinterm Bildschirm sitzt. Dies ermöglicht es Maddie, sich hinter den verschiedensten Namen zu verstecken und in andere Rollen zu schlüpfen. Andere Leben zu leben als das ihre in dem sie sich nicht richtig wohl fühlt. Als sie jedoch eines Tages dem Jungen Justin über den Weg läuft, bringt dies ihre ganze Welt durcheinander. Denn er weckt Erinnerungen in Maddie, die sie schon längst begraben hatte und zeigt ihr wie schön das Leben ohne Computer und Technik sein kann. Das richtige Leben in dem man Menschen nicht durch falsche Profile täuscht sondern man selbst ist. In dieser Welt hilft er ihr sich zurecht zu finden in dieser Welt verliebt sie sich zum ersten Mal. Schnell wird Maddie zur Schlüsselfigur des Widerstandes gegen die Welt der Computer und Digitalisierung und somit gegen alles wofür ihre Familie und vor allem ihr Vater eigentlich steht. Nun muss sie sich entscheiden, welche Seite für sie die richtige ist. Doch hat ihr Herz das nicht schon längst getan?
Die Idee der Geschichte finde ich wirklich interessant.
Die Autorin hat eine äußerst realistische Vision der Zukunft erschaffen, von der auch wir nicht mehr allzu weit entfernt sein könnten. Diese Tatsache an sich, bringt einen die Geschichte schon einmal näher, da man sich gut vorstellen kann, dass die beschriebene Situation eintritt. So kann man sich als Leser gut mit dem Beschriebenen identifizieren. Was dieses Buch jedoch zusätzlich hervorhebt ist wohl, dass die Autorin hier auch viele moralische und ethische Fragestellungen eingebaut hat und so im Leser mehr auslöst, als nur den Drang nach einer unterhaltsamen Geschichte. Wer mit der Hoffnung in das Buch startet, er würde eine spannende und fesselnde Geschichte bekommen, die schwitzige Hände und Herzklopfen verursacht, der wird hier eher nicht auf seine Kosten kommen. Denn es gibt keinen erkannbaren, mitreißenden Spannungsbogen. Die Autorin hat ein Werk geschrieben, dass sich hauptsächlich mit der Zukunft auseinandersetzt und sich mit wirklichen, echten und aktuellen Themen auseinandersetzt. Als Fokus dessen, hat sie die Figuren Maddie und Justin geschaffen, die sich zunächst sehr voneinander unterscheiden und einen Gegensatz bilden. Ihre Liebesgeschichte ist eine der zentralen Handlungen im Buch. Dennoch fand ich diese nicht ganz so überzeugend...

""Was ist so toll daran, sich absichtlich zu verirren?" - "Als würde man sein ganzes Leben lang durch ein Mikroskop gucken. Dadurch verliert man das Gesamtbild aus dem Blick. Manchmal muss man sich auf einen Irrweg einlassen, um Neues zu entdecken."

Charaktere

Maddie finde ich anfangs etwas langweilig. Sie hängt den ganzen Tag am Computer und nennt dies ihr Leben, was schon einmal viel über das verdrehte Denken in dieser Zukunftsvision aussagt. Ihr fällt es schwer über diese Maßstäbe hinaus zu denken und sich aufs echte Leben außerhalb ihrer vier Wände einzulassen. Anfangs ist sie zudem ziemlich naiv und denkt wenig über ihre Handlungen nach. Justin hingegen war mir von Anfang an sympatisch. Langsam und mit viel Geduld brachte er auch Maddie dazu umzudenken. Er war wirklich selbstbewusst und wusste was er in seinem Leben wollte. Für eine bessere Welt hätte er alles getan, was ich sehr bewundert habe. Er ließ sich von niemandem von seinen Zielen abbringen und war seinen Freunden gegenüber äußerst loyal. Im Laufe der Geschichte wurde mir auch Maddie immer sympatischer, aber so richtig ins Herz habe ich sie nicht geschlossen. 
Eigentlich fand ich die Liebesgeschichte zwischen ihnen süß, wenn sie mich auch nicht ganz erreichen konnte, da sie für mich manchmal etwas zu wenig greifbar war.
Interessant fand ich auch die Nebencharaktere über die man leider viel zu wenig erfahren hat. Vor allem Clare mochte ich gern. Sie war so offen und freundlich und ich mochte ihre Art einfach. Maddies Vater fand ich einfach nur herzlos. Er wirkte so gefühlslos und ich mochte ihn überhaupt nicht. Ihre Mutter hingegen war echt toll. Auch wenn sie es nicht laut in Anwesenheit des Vaters aussprach wünschte sie sich doch, dass Maddie macht was sie für richtig hält und nicht ihr ganzes Leben vor dem Computer verbringt. Insgeheim war auch sie der Meinung das es für die Menschen mehr geben musste als das.
Es kamen in dem Buch echt sehr viele Personen vor auch wenn man abgesehen von Maddie und Justin über keine von ihnen wirklich viel erfuhr. Ich hätte mir schon gewünscht, dass auf die Nebencharaktere mehr eingegangen wird.

"Dadurch überdeckt man die Schwierigkeiten nur, als würde man ein Pflaster auf eine klaffende Wunde kleben. Helfen tut das nicht. Erst wenn man die Probleme ans Licht bringt, statt sie luftdicht abzuschließen, und ihnen die Berührung mir anderen Elementen erlaubt, kann eine Heilung beginnen."

Meine Meinung :

Der erste Teil der Maddie Trilogie ist recht nett und auch lesenswert. Es gab einige spannende Szenen auch wenn sich vieles wiederholte. Das Buch zeigt einfach, dass Menschen die viele Zeit die sie mit technischen Geräten verbringen besser nutzen könnten indem sie raus gehen oder sich mit Freunden treffen und mit ihrer Familie etwas unternehmen.
Zunächst muss ich gestehen, dass mich schon lange kein Buch mehr so mitgenommen und nachdenklich zurückgelassen hat. Abgesehen von dem Thema, hat die Autorin ein unglaubliches Gefühl dafür, ihre Leser zu berühren und zum Nachdenken anzuregen. Genau jenes hat dieses Buch so unglaublich für mich gemacht. Katie Kacvinsky berührt den Leser durch einen intelligenten, durchdachten und bildlichen Schreibstil, der nicht zuletzt an sehr viele moralische und ethische Fragen anknüpft. Sie beschreibt eine Welt in der Zukunft, die uns beim Lesen gar nicht mehr so fremd ist und verwebt damit ihre Geschichte unweigerlich mit der Gegenwart. Dies macht sie so greifbar und realistisch, dass es einem leicht fällt in die Welt des Buches einzutauchen. Ich fand es beeindruckend wie die Autorin es schaffte aktuelle Themen in die Geschichte miteinzubringen . Nach jedem Kapitel wollte ich mehr, denn die Handlung war wirklich interessant. Ich habe nichts am Schreibstil der Autorin auszusetzen, denn schon lange hat mich kein Buch mehr so sehr berührt und zum Nachdenken gebracht wie dieses. 

"Für die meisten Menschen ist ihr Zuhause der Ort, wo sie herkommen. Aber ich betrachte es eher als einen Ort, den man erst finden muss, als könne man verstreute Stücke davon hier und da einsammeln."

"Die Rebellion der Maddie Freeman" von Katie Kacvinsky ist ein berührendes und mitreißendes Buch, das definitiv Lust auf mehr macht. Dabei entführt einen die Autorin in eine Zukunft, die gar nicht so fern erscheint und somit Anlass zur Identifikation bietet. Zusätzlich verbindet die Autorin den schmalen Grad zwischen Gegenwart und Zukunft, durch ethische und moralische Fragen, die den Leser zum Nachdenken bringen. Zwar handelt es sich hier nicht um ein Buch, dass sonderlich spannend ist oder mit einer atemberaubenden Liebesgeschichte aufwarten kann, dafür aber versteckt sich hinter jedem Wort ein Stückchen Wahrheit, dass sich seinen Weg in unsere Köpfe bahnt und zum kritischen Reflektieren einlädt. Deshalb lege ich dieses Buch jedem ans Herz, der selbst nach dem Lesen, noch einen kleinen Beigeschmack dieses Werkes durchs Leben tragen möchte und nach einer Geschichte sucht, die in die Tiefe geht und sich somit ihren Platz in unseren Herzen und Bücherregalen verdient. Zudem wird die beigefügte Liebesgeschichte zwischen Maddie und Justin auf für jedes Mädchenherz ein absoluter Leckerbissen sein. Deshalb kurz und knapp: LESEN! 

"Vielleicht weiß ich nicht sehr viel über das Leben, aber zumindest habe ich inzwischen eine Ahnung, mit wem ich meine Zeit verbringen will. Ich lasse mich lieber zu den Sternen heben als am Boden festnageln."

Kurz zusammengefasst

Positiv
Tolle Idee
Bringt zum Nachdenken
Interessante Charaktere
Nette Liebesgeschichte
guter Schreibstil 
Tiefe

Negativ
wenig Spannung
Nebencharaktere eher blass
vieles wiederholt sich





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